Die Sindelfinger Chororgel

Disposition

...ist eine große Truhenorgel mit 6 1/2 Registern im Manual aus dem Jahr 2008, die nun durch ein eigenständiges Pedal mit drei Registern erweitert wird. Eingeweiht wird es am Palmsonntag 2009.

Die Glasfenster und Türen stammen von Fritz Mühlenbeck, Glaskünstler aus Weil im Schönbuch. 
www.muehlenbeck-glaskunst.de

Die Konzeption entstand in Kooperation dem Organisten der Martinskirche, Bezirkskantor KMD Matthias Hanke, sowie KMD Prof. Volker Lutz, dem Orgelsachverständigen der evangelischen Landeskirche.

Überlegungen zum Thema Chororgel gab es in Sindelfingen schon lange. Viele Ideen und Wünsche für universale Nutzungsmöglichkeiten mussten in Einklang gebracht werden mit dem Ziel, ein dennoch charakteristisches Instruments zu bauen. Gefordert waren:

Gute Einbindung ins Geschehen

durch Erfüllung des Wunsches, mit einer mobilen Orgel  nah bei der Gemeinde mit ihr und weiteren Musizierenden Kontakt zu haben. Die geringste Barriere bildet dabei die Truhenform, Blickkontakte über die Orgel hinweg sind in alle Richtungen möglich. Truhenorgel und Pedal können getrennt werden und sind durch eingebaute Rollen fahrbar.

Klangliche Vielseitigkeit

Die Beschränkung im Platz sollte klanglich so wenig als möglich hörbar sein. Im Gegenteil, mit der Ergänzung um das Pedalteil verbindet sich die Hoffnung, die klanglichen Möglichkeiten einer eigentlich größeren Orgel zu entfalten.

Um dies zu erreichen muss jedes Register möglichst optimal integriert und unersetzlich sein, ohne dabei nur „funktional“zu klingen. Viele Erfahrung und Besonderheiten flossen daher

in die differenzierte und kreative Gestaltung des Pfeifenwerks.

Individualität und Inspiration

"Eine Chororgel für die romanische Martinskirche Sindelfingen kann kein Instrument von der Stange sein" (KMD Matthias Hanke)

Um diesem Anspruch zu genügen sollten die Grenzen des Gewöhnlichen durchbrochen werden. Sichtbar wird das an den eigens von Fritz Mühlenbeck entworfenen Fenstern, der Holzverarbeitung (z.B. Verwendung farblich akzentuierter Holznägel, Integration ungewöhnlich gefärbter Holzpartien) oder den mit der Ziehklinge abgezogenen Zinnpfeifen und ihrem eigenwillig-asymmetrischen Verlauf.

Hörbare Besonderheiten sind die extrem enge Viola 4´ oder die füllige Pedaltrompete 8´ nach norddeutschem Vorbild mit ihren breiten Zungenblättern. Um einer ganz gleichstufigen Temperierung vorzubeugen, gibt es keine konventionelle Transponiereinrichtung, sondern einen Wechselstock und die Möglichkeit zur Umstimmung (siehe unten).

Die Verarbeitung der Truhenorgel erfolgte ausschließlich mit Warmleim, alle Holz-,  Metall- und Zungenpfeifen sind selbst gemacht.